Braucht man im Zeitalter von Social Media eigentlich noch eine eigene Webseite? Mein Instagram-Account sagt doch viel mehr über mich aus, als jedes Webdesign, jedes Portfolio, sollte man meinen.
Ich plädiere für die Webseite. Und zwar für die relativ statische, die ein für alle mal klärt, wer ich bin und was ich tue. Das gilt für Ein-Personen-Unternehmen genauso wie für mittelständische oder größere Unternehmen.
Die Heimseite mit eigenem Webdesign.
Warum? Soziale Netzwerke sind tagesaktuelle Austauschmedien, bei ihnen kann man, ja man muß wöchentlich, täglich, manchmal sogar stündlich neuen Content produzieren, damit man im Gedächtnis der Follower bleibt. Diese schnelllebigen Bilder, Filmchen, Beiträge, Fragen, Antworten sind Momentaufnahmen, über das Unternehmen generell sagen sie oft wenig aus. Das bleibt einem knappen Satz in der Infobox des Facebook-Accounts vorbehalten. Oder eben einer Heimseite mit eigenem Webdesign, die, moderat aktualisiert, dauerhaftere Infos des Absenders transportiert.
Das Smartphone hat uns Gestaltern übrigens ein wunderbares Geschenk gemacht. Das Zauberwort heißt „Responsive“. Es bedeutet, das ein Webauftritt für alle Devices adaptierbar sein muss: desktop, tablet, mobilphone. Überladene Webseiten mit Plingpling und grafischer Selbstverwirklichung im Webdesign gehören glücklicherweise nun der Vergangenheit an. Es muss klar und einfach kommuniziert werden, damit auch in Punktgröße 5 am Smartphone alle Informationen parat sind.
Keep it simple. And stupid.
„Keep it simple“, das berühmte Designer-Prinzip aus dem Flugzeugbau, ist lange vor der Erfindung des Internets erfolgreichstes Prinzip bei allen gut funktionierenden Designs gewesen. Es ist übrigens auch das Grundprinzip von Apple-Produkten. Noch besser funktioniert „Keep it simple and stupid“. Ein Design zu erfinden, daß nicht nur von Könnern bewegt werden kann, sondern auch von Durchschnittsbegabungen oder Verweigerern aller Art, hat das Zeug zum Hit.
Was sagt uns das fürs Webdesign? Bevor man eine Webseite ins Netz stellt, sollte man sich überlegen, wie bei allen anderen Werbemitteln auch: wer soll es lesen und warum? Und was soll der/diejenige tun, wenn er/sie die Seite gelesen hat? Daraus folgt: alles weglassen, was nicht zum Kern des Unternehmens gehört. Die User-Experience, vulgo das Nutzer-Erlebnis sinnvoll und ohne ärgerliche Umwege gestalten. Hört sich simple an? Keep it.
Beispiele für Webdesign: